Quibble

Interkulturelle Arbeit

„Interkulturelles Lernen zielt auf das Erkennen von Ambivalenzen und auf eine konfliktlösende, das Eigene und das Fremde in eine verstehende, fruchtbare Beziehung setzende Verarbeitung interkultureller Begegnung. Es zielt auf wechselseitige Akzeptanz, Anerkennung und Achtung des Anderen und des
Andersseins.“
Engelhard, Karl: Interkulturelles Lernen, Stuttgart 1994

Beider interkulturellen Arbeit im Quibble geht es weniger um das Angebot von einzelnen Aktionen, vielmehr wird hierbei einer allgemeinen Grundhaltung
Ausdruck verliehen. Die bewusste Entscheidung gegen spezielle Angebote basiert darauf, einen Gegenpol zu sozialen oder ethnischen Gruppen anzubieten. Die
Stärke der Offenen Jugendarbeit liegt in den übergreifenden Zielgruppen, die sich nicht nach einzelnen Schularten, Altersklassen oder
Religionsgemeinschaften richtet, sondern offen ist für alle, die kommen wollen. Integration als auch Inklusion sind immer Prozesse zwischen mehreren Beteiligten aus unterschiedlichen Kontexten. Das Quibble signalisiert in seinen Angeboten Offenheit für alle Besucher*innen. Damit soll ein interkulturelles Zusammenleben, aber auch die Auseinandersetzung mit oder zwischen den Besucher*innen ermöglicht werden.

Antidiskriminierungsarbeit gehört ebenso dazu, wie Handlungsoptionen zu erhöhen und Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen. Erst wenn kulturelle, religiöse
oder ethnische Grenzen überwunden werden, die homogene Gruppe sich öffnet für Neue oder Andere, kann voneinander profitiert und können Migrationsrisiken minimiert werden.

Die Interkulturelle Jugendarbeit als Querschnittsaufgabe erwartet von allen Mitarbeiter*innen ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz und Sensibilität bzw. Einfühlungsvermögen gegenüber den Besucher*innen des Hauses. Gerade diese Grundeinstellung trägt dazu bei, dass sich Kinder und Jugendliche, die sich neu in Nürnberg angesiedelt haben, schnell im Quibble wohl fühlen. Denn die Tatsache, dass ca. 80% der Besucher*innen Migrationshintergrund haben, ist mit Sicherheit nicht nur im Stadtteil begründet.

In diesem  Kontext muss erwähnt werden, dass seit 2015 auch die Zahl der jungen Geflüchteten im Quibble deutlich
angestiegen ist. Die Kooperation mit Ü-Klassen aus dem Stadtteil, aber auch Kontakte zu den umliegenden Gemeinschaftsunterkünften haben diesen neuen
Besucher*innen den Zugang zu den Angeboten im Quibble erleichtert.
Selbstverständlich gilt auch hier das Ziel, zwischen den neuen und den alten Besucher*innen des Hauses gemeinsame Interessen zu entdecken  und diese zusammen zu leben. 

So finden sich junge Geflüchtete in den bestehenden Gruppen und Kursen und mischen sich mit den in Nürnberg Geborenen in der Offenen Tür. Eigens für junge Flüchtlinge entwickelte Angebote stehen auch anderen Besucher*innendes Quibble offen.